Oprah Winfrey, Angelina Jolie und Arianna Huffington schwören auf Mindfulness (deutsch: Achtsamkeit) – und sind damit nicht allein: Die buddhistische Achtsamkeit ist zur trendigen Heilslehre avanciert. Der US-amerikanische Professor und Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn gilt als Vater der Bewegung. Er ist zu Gast bei Barbara Bleisch.
Jon Kabat-Zinn ist der Superstar der Achtsamkeitsbewegung. Sein Programm zur Stressreduktion wird in Kursen rund um die Welt gelehrt. Weltweit führende Unternehmen offerieren ihren Mitarbeitenden Achtsamkeitsmeditationen. Auch beim World Economic Forum in Davos ermahnte Kabat-Zinn die Mächtigen der Welt, im Hier und Jetzt zu leben.
Dabei entwickelte er seine Achtsamkeitslehre ursprünglich für Chronischkranke, die dank der Übungen Ängste abbauen und Schmerzen besser ertragen sollen. Heute kommt die Nachfrage nach Mindfulness aber vor allem von gestressten, schlaflosen Menschen, die vor lauter Hetzerei den Moment aus den Augen verlieren. Kritiker warnen, die Mindfulness-Bewegung mache sich zur Komplizin einer auf Effizienz getrimmten Welt: Statt das System zu kritisieren, würden die Menschen geschult, gelassen den Stress zu ertragen.